Fair Trade Kaffee

6. Juli 2009

Fair Trade Kaffee

Bei Produkten, die das Siegel „Fair Trade“ tragen, kann man sicher sein, dass neben fairen Preisen für den Rohstoff auch weitere Bedingungen und Kriterien erfüllt werden, wie zum Beispiel arbeitsrechtliche, soziale oder in Bezug auf den Umweltschutz. Fair Trade bezieht sich hauptsächlich auf den Handel zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen. Vor allem Produkte aus landwirtschaftlichen Erzeugnissen, aber auch Industrie, Handwerk und Tourismus unterliegen dem Fair Trade.

Fair Trade Kaffee

Um fair zu handeln, gilt es, einige Grundsätze zu beachten. Zum einen sollen wirtschaftlich benachteiligte Hersteller gefördert werden, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich wirtschaftlich zu beweisen. Zum anderen soll für Produkte aus Entwicklungsländern ein fairer Preis bezahlt werden, um das Fortbestehen der Händler und Produzenten zu sichern, ohne auf soziale Leistungen verzichten zu müssen. In der Regel liegen die Erzeugerpreise für Fair Trade Produkte über jenen des Weltmarktes. Die Arbeitsbedingungen und das soziale Umfeld müssen so gestaltet sein, dass es zu keiner Ausbeutung kommt. Außerdem sind Kinderarbeit und Sklaverei verboten. Weitere Grundsätze betreffen die Gleichberechtigung von Frauen, faire Geschäftsbeziehungen sowie eine umweltfreundliche Produktion.

Kennzeichnung von Fair Trade Produkten

Erkennbar sind Produkte des Fair Trade an einem Gütesiegel, welches von der FLO (Fairtrade Labelling Organizations International) vergeben wird. Für Produkte, welche neben den allgemeinen Kriterien auch spezifischen in der Herstellung und Produktion entsprechen, gibt es diese Labels. Kaffee mit dem Fair Trade Gütesiegel wird nur von Kleinbauern angepflanzt. Diese bürgen dafür, dass die Kaffeepflanze in bevorzugten Gebieten angebaut und unter Einhaltung strengster Qualitätsmerkmale geerntet wird. Für diese Bauern stellt die Kaffeeanpflanzung oft die einzige Einnahmequelle einer ganzen Familie dar.

In den letzten Jahren sind die Kaffeepreise in den Industrieländern immer weiter gesunken, wodurch sich für die Produzenten in den Entwicklungsländern wirtschaftliche Nachteile ergaben. Fair Trade Kaffee wird allerdings über dem Weltmarktpreis gehandelt, wodurch die Existenz der Kleinbauernfamilien in den Entwicklungsländern gesichert ist.  Der Weltmarktpreis ist für Fair Trade Kaffee nicht ausschlaggebend. Es wird darauf geachtet, dass der Verkaufserlös das Überleben der Produzenten sichert.

Kaffeeanbau ohne Chemie

Da auf Kaffeeplantagen durch die Monokultur der Einsatz von Pestiziden unvermeidbar ist, wird Fair Trade Kaffe ausschließlich von Kleinbauern in kleineren Mischkulturen angepflanzt. Somit kann auf chemische Zusätze und Schädlingsbekämpfungsmittel großteils verzichtet werden, da man auf natürliche Hilfsmittel zurückgreift. Dies ist nicht nur umweltverträglicher, auch der Mensch nimmt so weniger Schadstoffe zu sich. Um Fair Trade Kaffee anpflanzen zu dürfen, müssen einige Kriterien erfüllt werden. Dazu zählt vor allem, dass jene Kaffeesorte anzupflanzen ist, welche in der jeweiligen Region ohne chemische Zusätze am besten gedeiht. Außerdem sollen zur Gewährleistung des Erosionsschutzes Mischkulturen angelegt werden. Um auf chemische Dünger, Mineraldünger und Pestizide verzichten zu können, soll das Unkraut von Hand gejätet und die Pflanze gut gepflegt werden. Natürlich bedeuten diese Faktoren eine Menge Mehrarbeit für die Hersteller. Daher sollen durch den Fair Trade auch der Kostenfaktor geklärt und jegliche Mehrkosten der Produzenten gedeckt werden.

Fair Trade Kaffee gilt somit zum Großteil auch als biologisch, da auf den Einsatz von Chemikalien weitestgehend verzichtet wurde. Diese Fair Trade Produkte sind in Biolebensmittelgeschäften, Welt- und Naturkostläden sowie auch in einigen Supermärkten erhältlich. Die Preise liegen zwar grundsätzlich etwas über dem Durchschnittspreis, allerdings kann man sicher sein, einen qualitativ hochwertigen Kaffee zu kaufen.

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